Jeden Sonntag um 11.30 Uhr in unserem Programm
Redaktion: Gerhard Klußmeier
April
2. April
Dieser Jazzspot erinnert heute an den Musiker, der sozusagen den „Growlsound“, das übersetzt als „knurren“ bezeichnete Spielen auf vor allem Blechblasinstrumenten zu einem wichtigen Effekt im Jazz machte. Die Rede ist von James Wesley, genannt „Bubber“ Miley. Und dieser Trompeter, bzw. Kornettist Bubber Miley wurde gestern vor 120 Jahren, am 3. April 1903 in South Carolina geboren – er lebte aber nur bis 1932, wurde also nur 29 Jahre alt. Entsprechend, so könnte man meinen, ist demnach auch seine Discografie, d.h. seine Plattenaufnahmetätigkeit. Doch die begann bereits 1921 als Begleiter von Bluessängerinnen wie Mamie Smith, Bessie Smith, Monette Moore und anderer bis er 1924 zu den Washingtonians mit Duke Ellington kam und bald festes und soundprägendstes Mitglied von Ellingtons Famous Orchestra wurde. Viele Ellington Aufnahmen der Zeit bis 1931 wurden von ihm und seinen sogenannten Jungle-Tönen bestimmt – sein Nachfolger mit dem Soundeffekt wurde beim Duke übrigens Cootie Williams. Nun soll anlässlich des Gedenken an diesen Musiker – vor 120 Jahren geboren – nicht ein Stück mit der Ellington-Band erklingen – die finden sich in jeder Platten-Sammlung sondern eine Aufnahme von Mileys eigener Band, die recht interessante Aufnahmen hinterließ. Hören sie Bubby Miley , Trompete mit seinen Mileage Makers mit u.a. Wilbur de Paris, Posaune, Buster Bailey, Klarinette in dem am 3. Juli 1930 aufgenommen Stück „Black Maria“, das George Bias singt, Die Milage Maker von Bubby Miley, der heute vor 120 Jahren geboren wurde.
9. April
Auch in diesem Jazzspot können wir an den Geburtstag eines bekannten Musikers erinnern, denn gestern vor 95 Jahren, am 8. April 1928 wurde im Londoner Stadtteil Stepney der spätere Klarinettist und Bandleader Monty Sunshine geboren. Er lebte bis 2010. Als Student begann erJohnny Dodds und George Lewis. 1949 spielte er in der „Crane River Jazz Band“ mit Ken Colyer, die sehr wichtig war für die Entwicklung des traditionellen Jazz in England. Nach dem Weggang von Colyer wurde sie von Sonny Morris und Monty Sunshine bis 1953 gemeinsam geleitet. 1953 bildeten Chris Barber und Sunshine unter der Leitung von Ken Colyer, der damals aus New Orleans zurückgekehr war, eine Band („Ken Colyer and his Jazzmen“ – die bald ohne Colyer zur Chris Barber Band wurde, der Monty Sunshine bis 1960 angehörte und danach eine eigene – die Monty Sunshine Band gründete- Zweifelfrei ist „Petite Fleur“, Komponist Sidney Bechet, Monty Sunshines bekannteste Aufnahme (mit der Barber Band übrigens), doch weil mehr als oft gehört, zu seinem quasi 95 Geburtstag etwas anderes – nämlich von 1982 „Lily of the Valley“. Monty Monty Sunshine – vor 95 Jahren wurde er geboren.
16. April
Im Jazzspot geht es heute nur 50 Jahre zurück und nach Kopenhagen, denn da nahm die dänische Peruna Jazzband – die es in neuer Besetzung wohl heute noch gibt – für das Label Storyville zwei Singles mit insgesamt 4 Titeln auf. Die mitwirkenden acht Musiker dürften nur wenigen Fans etwas sagen – jedenfalls spielten die Peruna Jazzmen auch mehrfach beim Dresdener Dixieland Festival. Hier sind sie heute vor 50 Jahren mit dem „Riverside Blues“
23. April
Da heutige Datum – der 23. April – gibt die Gelegenheit, einen durchaus schmissigen Titel vom Orchester Paul Whiteman zu spielen, der auf mehrfache Weise interessant ist. Mit seinem großen Orchester nahm Whiteman heute auf den Tag genau vor 95 Jahren, am 23, April 1928 u.a. den Titel „Louisiana“ auf, arrangiert von Bill Challis. Und in dem Stück ist ein zwar nur kurzes doch markantes Solo des Kornettisten Bix Beiderbecke zu hören, und der Gesangspart wird von Bing Crosby übernommen. Hören Sie „Louisiana“ vom Orchester Paul Whiteman mit Bix und Bing, so wie es heute vor 95 Jahren in New York aufgenommen wurde.
30. April
Für den heutigen Jazz-Spots geht es recht weit zurück, und zwar ganze 100 Jahre zum 30. April 1923. Da fanden sich zwölf Musiker in einem New Yorker Aufnahmestudio ein – darunter der bald bekannte Adrian Rollini, und spielten für das Label Paramount als California Ramblers zwei Stücke für eine Schellack-Schallplatte ein. Davon ausgewählt, der bald darauf viel gespielte Jazzstandard Who’s Sorry now“. Und so klang es, heute vor 100 Jahren.